Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Knabenschule
Geschlecht (WdK): Jungen
— 119 —
zu entzünden. Dazu kam nun, daß er mit Hilfe mehrerer Freunde die Bibel ins Deutsche übersetzte, und zwar in solcher Sprache, wie die Mutter sie im Hause redet, die Kinder auf der Gasse, der gemeine Mann auf dem Markt. Das Alte Testament ist in hebräischer Sprache geschrieben, das Neue in griechischer, so daß die Bibel für das ungelehrte Volk wie ein verschlossenes Buch war; durch die Übersetzung wurde sie für jeden, der lesen gelernt, geöffnet, und nun vermochte das Volk, reich und arm, mit eigenen Augen zu erfahren, was in der Bibel steht, und sich daran zu erbauen. Luther hatte dieses schwierige Werk auf der Wartburg begonnen, nach sieben Jahren war es vollendet. Sein tüchtigster Gehilfe dabei und zugleich ein wertvoller Ratgeber für ihn in allen wichtigen Dingen war sein Freund Philipp Melanchthon, einer der bedeutendsten Gelehrten damaliger Zeit. Luther war hitzig und aufbrausend, er bedauerte selbst, daß ihm der liebliche, sriebsame und ruhige Geist mangele, boch er sagte: „Ich bin dazu geboren, daß ich mit den Rotten und Teufeln muß kriegen und zu Felbe liegen, barum meine Bücher viel stürmisch und kriegerisch sinb." So würde beim sein Ungestüm durch des Frennbes ratenbes Wort oft heilsam gemäßigt.
Sein Familienleben warsehr glücklich; seine „liebe Käthe" war ihm eine getreue Hausfrau und im Laufe der Zeit sah er sich von fünf Kinbern umgeben, bte von Vater und Mutter sorgsam und liebreich erzogen würden. So ernst er war, wenn es sich um ernste und große Dinge hanbelte, so war er boch auch ein. heitrer Gesellschafter, zu Scherz geneigt und an brolligen Einfällen reich. Seine Zeit war durch feinen unermüblichen Fleiß in Geschäften mancherlei Art, befonbers in Abfassung zahlloser großer und kleiner Schriften fast ganz ausgefüllt, boch versäumte er barüber nicht feine Familie und fanb auch Muße sich mit Gartenbau, Drechseln uttb ähnlichem zu vergnügen. Eine seiner höchsten Frenben war die Musik, von der er sagte, sie sei eine so herrliche und eble Kunst, daß er nicht wisse, wo er biefelbe zu loben anfangen ober aufhören solle.
Er war in bett letzten 20 Jahren feines Lebens beftänbig von schmerzhaften Krankheiten geplagt und mußte bisweilen mitten in einer Prebigt fast ohnmächtig die Kanzel verlassen, boch meistens siegte fein kräftiger Geist über die leiblichen Qualen. Seine letzte Reife war eine nach feinem Geburtsort Eisleben. Zwei Grafen von Mansfelb hatten einen Streit unter sich und baten ihn, bett Streit schlichten zu helfen. Es war Winter und er kam schon in Halle
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Melanchthon Philipp
326
8 39.
Das D acometer.
(Äbrfr. I. Anh. V. §. 4. 2. und 4.)
Einst — so erzählt die Geschichte — wurde in einem Garten
zu Florenz eine ungewöhnlich lange Pumpe ausgestellt. Als die
Arbeiter sie versuchen wollten, befremdete es sie und alle Zuschauer
nicht wenig, das Wasser nur bis zur Höhe von 32" steigen zu
sehen. Dieses unerwartete Ereigniß setzte sie in Erstaunen und
Verwirrung. Nach langem, vergeblichen Hin- und Hersinnen
begaben sie sich zu G a li liai, einem um die Naturwissenschaften
unsterblich verdienten Manne ser wirkte fast die ganze erste Hälfte
des siebzehnten Jahrhunderts hindurch), machten ihn mit der
höchst auffallenden Erscheinung bekannt und fragten nach der
Ursache derselben. Galiläi's Ruhm stand auf dem Spiele. Zwar
war dieser gelehrte Mann bereits zu der Ansicht gelangt, daß
nicht nur die in Rede stehende, sondern auch manche andere Er-
scheinung ihren Grund bloß in der Wirkung der Luftschwere
haben könnte; allein noch hatte ec wahrscheinlich seine Gedanken
über einen so neuen Gegenstand nicht ganz in's Klare gebracht.
Und so fertigte er jene Leute mit der Antwort ab: „Der Ab-
scheu der Natur vor dem leeren Raume (wodurch die. Alten der-
gleichen Erscheinungen erklärten) hat seine Grenzen." Kurze
Zeit darauf starb er. Torricelli, sein früherer Schüler und
nun sein Nachfolger im Lehramte, nahm jenes Ereigniß wieder
auf und kam auf den glücklichen Gedanken: „Wie, wenn dieselbe
Kraft, welche das Wasser in der Pumpe 32" emportreibt, auf
Quecksilber wirkte, müßte dieses dann nicht in irgend einer Rohre
13 oder 14mal niedriger stehen?" Darauf füllte er eine 3" lange
und an dem einen Ende verschlossene Röhre mit Quecksilber an,
und kehrte sie dann um. Was er sehnlich gewünscht und er-
wartet hatte, erfolgte sogleich. Das Quecksilber sank zwar ein
wenig; allein gerade zur rechten Zeit blieb es zur größten Freude
Torricelli's in einer Höhe von 28"' ruhig stehen (14x28 Zoll
— 392" — 32%"). Liegt die unbekannte Kraft, so schloß Tor-
ricellt weiter, wirklich in der Schwere der Luft, wie schon Gali-
läi vermuthet hat, dann muß ja offenbar das Quecksilber in der
Röhre sinken, wenn man sich mit derselben auf hohe Berge be-
giebt. Und auch diese Erwartung wurde bestätigt, als Pascal
einen 3000" hohen Berg bestieg, und das Quecksilber bis auf
25'" sank. So war es denn klar, daß nicht der Abscheu der
Natur vor dem leeren Raume, wie einst Aristoteles lehrte (oder
die anziehende Elasticität der Luft, wie Herr von Drieberg be-
hauptet), sondern die Kraft des Luftdruckes das Wasser im Pum-
xenstiefel 32" hoch erhielt. Man versah nun die Glasröhre mit
einer Skale (Grad-Eintheilung) und unten mit einem kleinen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
Naturkunde.
Einleitung.
Das Studium der Natur ist eine der angenehmsten und nütz-
lichsten Beschäftigungen für jeden denkenden und gefühlvollen
Menschen; darum haben sich auch von jeher die größten Geister
demselben unterzogen und besonders in der neuesten Zeit Resul-
tate zu Tage gefördert, die uns mit Erstaunen und Bewunde-
rung erfüllen. Die Naturkunde übt nicht bloß auf die Heilkunst
und die Landwirthschaft, sondern auf Künste, Gewerbe und Han-
del überhaupt einen unberechenbaren Einfluß aus. Deswegen
haben auch die Gewerbe-, Real- und höheren Bürgerschulen die
Naturkunde zu ihrem Haupt-Lehrgegenstande gemacht, und selbst
die Gymnasien ihr jetzt ein größeres Feld eingeräumt. Nur in
Elementarschulen wird sie noch immer auf eine merkwürdige
Weise vernachlässigt, obgleich das Elementarschulwesen im Gan-
zen einen bedeutenden Aufschwung genommen hat. In sehr vie-
len Landschulen findet man weder Naturgeschichte, noch Natur-
lehre, und selbst in den besseren Land- und gewöhnlichen Stadt-
schulen erscheint die Naturkunde meist in sehr kläglicher Gestalt.
Hier begnügt man sich entweder mit einem leeren Eintheilungs-
gerippe, oder mit Anekdoten von Hunden, Affen, Elephanten,
Riesenschlangen rc>, erklärt allenfalls die Naturerscheinungen und
nimmt höchstens noch die allgemeinen Eigenschaften der Körper
durch. Woher rührt diese auffallende Vernachlässigung des na-
turkundlichen Unterrichts in den Volksschulen? — Auf dem Leh-
rerfeste zu Landsberg a. d. W. im Jahre 1843 habe ich mich
bereits hierüber ausgesprochen, glaube aber, daß die Ursachen die-
ser Erscheinung, so wie die Mittel zu ihrer Beseitigung, verdie-
nen, in größeren Kreisen bekannt zu werden und wiederhole sie
daher hier in möglichster Kürze.
Pechner, Handb. 3. Theil.
1
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
182
völkerung einen so Vortheilhaften und wichtigen Handel treiben
als Preußen. Seine Nordgrenze bildet ein großes Meer; die
meisten seiner Flüsse und Ströme sind schiffbar, und der innere
Verkehr wird außerdem noch durch Kanäle, vortreffliche Chaus-
see'», Eisenbahnen und Postanstalten befördert. Ausfuhr:
Baumwollenwaaren, chemische Präparate, grobe Eifenwaaren,
Getreide, Buchweizen, Hülsenfrüchte, Anis und Kümmel, Glas-
geschirr, Lohe, Masten, Bugspriete, Balken, Bohlen, Bretter,
Holzkohlen, hölzerne Hausgeräthe, Kupfer und Messingwaaren,
Leinwand, Lumpen, Lichte, Schießpulver, Seidenfabrikate (beson-
ders halbseidene), Steinkohlen, Zink, Bier, Branntwein, Oelku-
chen, Nudeln, Puder und Stärke, Mühlenfabrikate, z. B. Mehl,
Gries rc. — Einfuhr: Rohe Baumwolle, Baumwollengarn,
Blei, Indigo, Thran, Gußeisen, geschmiedetes Eisen und Stahl,
Eisenblech und Eisendrath, Erze, Flachs und Hanf, Hopfen,
Karden oder Weberdisteln, Leinsamen, Raps, Häute und Felle,
Böttcherwaaren, Instrumente, Kupfer und Messing, kurze Waa-
ren, rohe Leinwand, Matten zu Fußdecken, Papier, Pelzwerk,
Seidenfabrikate, Seife, Talg, Theer, Töpferwaaren, Steingut,
Bücher, Weine, Fische, Taback, Butter, Käse, Fleischerwaaren, Co-
lonialwaaren aller Art, Rindvieh, Pferde, Schafe und Schweine, rc.
§. 28.
Einwohner.
Die Bewohner des preußischen Staates gehören der Mehr-
zahl nach entweder zum germanischen 12 Mill. oder zum sla-
vischen Stamme; auch sind sie zum kleineren Theile von fran-
zösischer, lettischer und jüdischer Abkunft. Was die Re-
ligion anbelangt, so herrscht allgemeine Duldung, und alle Con-
sessionen genießen fast gleiche Rechte. Die Mehrzahl der Ein-
wohner (ll Mill.) ist evangelisch, auch der König. Außer einer
großen Zahl römischer Katholiken (»Mill.) giebt cs cmch Herrn-
huter, Hussiten und mährische Brüder, Griechen, Socinianer,
Mennoniten, Alt-Lutheraner, Deutsch-Katholiken rc. In Bezie-
hung auf wissenschaftliche Bildung nimmt Preußen unter
Europa's Nationen einen der ersten Plätze ein. Die Masse des
Volkes ist empfänglich für geistige Bildung; bei den höheren Stän-
den ist Liebe für Wissenschaft und Kunst unverkennbar, und das
gelehrte Preußen nennt die tiefsten Denker, die sorgsamsten For-
scher und die ersten deutschen Schriftsteller sein Eigenthum. Die
weise, kräftige Regierung, den zu immer weiterer Ausbildung
vorwärts strebenden Zeitgeist sorgfältig beobachtend, befördert
und unterstützt auf die freigebigste Weise, was der geistigen Aus-
bildung frommt. Indem man die. große Wahrheit anerkennt,
daß der Same der sittlichen Ausbildung frühzeitig in das Ge-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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276
Kaiserthum ging 476 ganz unter; überhaupt kamen für Italien
böse Zeiten: Die Ostgothen (Theodorich, das oströmische
Reich (Belisar und Narses), die Langobarden, die Ara-
der stritten sich in der schönen Halbinsel um die Herrschaft.
Karl dem Gr. gehorchte um 800 Italiens größter Theil; er
nahm deshalb den Titel eines römischen Kaisers an. Die-
ser Titel und die Oberherrschaft über Italien ging seit Otto d.
Gr. 962 an die Könige der Deutschen über. Aber besonders
die großen italienischen Städte im N. wollten sich nur ungern
der deutschen Herrschaft fügen, und die feindliche Parthei der
Welfen war meist stärker als die kaiserliche oder gibellinische;
selbst Spanier und Franzosen wollten sich zu Herren in
Italien machen.
Zur Zeit des Augustus wurde Jesus Christus, der Heiland
der Welt, geboren und unter dessen Nachfolger Tiberius gekreu-
zigt. Bald vermehrte sich trotz aller Verfolgungen die Zahl de-
rer, die an ihn glaubten. In vielen römischen Städten gab es
Christengemeinden, an deren Spitze geistliche Vorsteher, Bischöfe
standen. In Rom hatten die Apostel Petrus und Paulus selbst
ihre Lehre mit ihrem Blute besiegelt; die römische Gemeinde und
ihr Bischof standen daher in besonderem Ansehen. Dies stieg
noch im Laufe der Jahrhunderte. Der Bischof oder Pa bst
sd. i. Vater) wurde als der Nachfolger Petri, welcher der erste
Bischof zu Rom gewesen sein sollte, betrachtet und hielt sich da-
her für den ersten Bischof der christlichen Kirche. Durch eine
Schenkung des Frankenkönigs Pipin wurde 752 der Pabst auch
ein weltlicher Fürst, und nur zu sehr haben viele Päpste nachher
auch nach weltlicher Macht gestrebt, im Mittelalter nicht ohne
glänzenden Erfolg. Könige wurden von ihnen ein- und abge-
setzt, Kaiser hielten ihnen den Steigbügel. Hernach ist zwar die
Macht der Päpste sehr gesunken; die Griechen sagten sich von
ihnen los; die Reformation entriß ihnen einen großen Theil der
christlichen Länder: aber noch ist der Pabst das geistliche Ober-
haupt nicht nur des völlig katholisch gebliebenen Italiens, son-
dern auch vieler Millionen auf der ganzen Erde und Rom der
Mittelpunkt der römisch- katholischen Kirche. Die Sprache
der alten Römer, die lateinische, ist bei den römischen Katho-
liken Kirchensprache, in welcher alle wichtigen Gebräuche verrich-
tet werden; sie ist allenthalben die Sprache der Gelehrten und
wegen ihrer Vollkommenheit und der in ihr geschriebenen Werke
ein Haupt-Bildungsmittel auf Gelehrtenschulen. Das Recht
der alten Römer ist auch bei den Gesetzgebungen neuerer Völker
beachtet und wird noch heute von unsern Rechtsgelehrten eifrig
studirt. Das heutige Italien ist noch immer die Heimath der
schönen Künste. So haben die Italiener für den Verlust
ihrer weltlichen Herrschaft noch immer einen schönen Ersatz.
Noch immer strömt alljährlich eine große Anzahl Reifender über
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Extrahierte Personennamen: Karl Otto Augustus Jesus_Christus Tiberius Apostel Petrus Paulus Petri
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Italien Rom Italiens Rom Italien
411
.
und andere Theile des griechischen Kaiserthums an sich gerissen,
auch Aegygten und die ganze Nordküste von Afrika erobert. Im
I. 710 waren nun diese Araber, die in Europa Mauren oder
Sarazenen, d. h. Morgenländer, genannt wurden, von Afrika
nach Europa herübergekommen und hatten durch die Besiegung
der dortigen Ostgothen fast ganz Spanien unter ihre Herrschaft
gebracht. Im I. 732 kamen sie mit großer Heecesmacht über
die Pyrenäen, um das Reich der Franken zu unterjochen, dann
durch Deutschland und Ungarn über Konstantinopel nach Asten
zurückzukehren oder sich mit den durch Griechenland vordringenden
asiatischen Muhamedanern zu vereinigen und allen diesen Ländern
den Islam, d. i. die muhamedanische Religion, aufzuzwingen.
Wie Wasserfluthen wälzten sich die kriegerischen Horden von den
Pyrenäen in die Ebenen des fränkischen Reiches hinab. Hier
stellte sich ihnen der fränkische Oberhofmeister mit seinen Schaa-
ren entgegen und schlug sie in die Flucht. Wegen dieses Sieges
erhielt Karl den Beinamen Mactell, d. h. der Hammer.
Aus Spanien wurden die Mauren erst nach 700 Jahren vertrie-
den, nämlich >402. Die damaligen Sarazenen darf man übri-
gens nicht mit den jetzigen Türken gleichstellen, welche an Bildung
den übrigen Nationen Europa's weit nachstehen; denn sie trieben
Schifffahrt, Handel, Künste und Wissenschaften und waren weit
gebildeter als die damaligen europäischen Völker. Auch machten
sie nicht Alles nieder, was ihren Glauben nicht annahm; sie woll-
ten nur das herrschende Volk sein und ließen daher auch Anders-
gläubige ungestört unter sich leben. In Spanien gründeten sie
Schulen und andere gelehrte Anstalten, welche selbst von Christen
aus den benachbarten Ländern besucht wurden. Mathematik und
Astronomie waren ihre Hauptwissenschasten; beide sind durch sie
bedeutend vervollkommnet worden. Wir lernten von ihnen un-
ser jetziges Zahlensystem mit den arabischen Ziffern kennen; bis
dahin kannten wir nur die römischen Zahlzeichen.
Karls Sohn und Nachfolger Pipin war klein von Körper,
weshalb er auch Pipin der Kleine genannt wurde; aber er
besaß eine riesenmäßige Stärke und große Seelenkraft. Wie
sein Vater und Großvater hakte er auch alle königliche Gewalt
in Händen: denn der eigentliche König war zur Regierung un-
fähig. Pipin wollte sich daher nicht länger vor einem Schatten-
könige beugen und schrieb deshalb, an den Pabst Zacharias: „Soll
derjenige König sein, welcher regiert, oder derjenige, welcher nur
den Namen führt?" Der Pabst antwortete, wie Pipin es
wünschte, und so wurde 752 Pipin König, Childerich Iu. aber
mußte in ein Kloster wandern. Der neue König bewies sich nicht
undankbar gegen den Papst; er zog zweimal für denselben gegen
die Longobarden, eroberte einen Theil ihres Landes und schenkte
es dem Papste, so daß dieser nun auch Landesherr wurde. Auf
drese Art entstand der jetzige Kirchenstaat. Pipins Macht stieg
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Pipin Pabst_Zacharias Pipin_König Childerich Childerich Pipins
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Europa Afrika Europa Spanien Deutschland Ungarn Griechenland Spanien Spanien Karls
439
Goldschmiede Johann Faust, der neue Geldsummen vorstreckte
und mit dem Geistlichen Peter Schösser, der eine schöne
Hand schrieb und die Kunst durch drei neue Erfindungen wesent-
lich verbesserte. Dieser goß nämlich eine besondere Mischung
von Metallen, das Letterngut, in Formen (Matrizen) und
erfand auch die Buchdruckerschwärze. So erreichte die Buch-
druckerkunst bald eine solche Vollkommenheit, daß bereits >155
die ganze lateinische Bibel in einem prächtigen Druck erschien.
Guttenberg konnte jedoch die Früchte seiner schönen Erfindung
nicht genießen, indem er mit dem habsüchtigen Faust in Streit
gerieth, der ihm wegen eines Darlehns von 800 Gulden alle
seine Geräthschaften wegnehmen ließ, so daß der verdiente Mann
1468 fast in Dürftigkeit starb. Faust und Schösser dagegen
setzten das Geschäft fort und erwarben große Reichthümer. Gut-
tenbergs Name aber wird, so lange es Menschen auf der Erde
giebt, denen geistige Bildung noch etwas gilt, stets mit Ehren
genannt werden, und wir Deutsche sind stolz darauf, daß es ein
Deutscher war, welchem die Welt diese unschätzbare Erfindung
verdankt.
tz. 53.
Die Entdeckung Amerika's. — Kolumbus. 1492.
Bis gegen das Ende des 15. Jahrh, kannte man nur die
drei Erdtheile Europa, Asten und Afrika, und auch diese nicht
ihrem ganzen Umfange nach. Die kostbaren Erzeugnisse Indiens
kamen zu Lande auf einem beschwerlichen Wege zu uns. Die
Portugiesen suchten daher schon seit 1400 um Afrika herum nach
Ostindien zu schiffen. Bartholomäus Diäz entdeckte auch
1480 das Vorgebirge der guten Hoffnung; aber erst >498
umschiffte es Vasco de Gama und kam glücklich nach Ostin-
dien.
Zu jener Zeit lebte zu Genua ein armer Tuchmacher, mit
Namen Colombo. Dieser hatte einen Sohn, Christophero
lgewöhnlich Christopb Kolumbus genannt), den er fleißig zur
Schule anhielt. Hatte der Knabe dem Vater bei seinem Ge-
werbe geholfen, dann erlaubte ihm dieser ein Geschichtenbuch oder
eine Reisebeschreibung zu lesen. Die vielen Reisebeschreibungen,
mit denen er auf solche Weise bekannt wurde, begeisterten ihn
dermaßen, daß er schon in seinem 14. Jahre Schiffsjunge wurde
und mit Erlaubniß seiner Eltern nach Portugal fuhr. Doch
wollte er kein gemeiner Schiffer bleiben; daher lernte er alle
damals bekannten Länder und ihre Beschaffenheit kennen, erwarb
sich Kenntniß der Gestirne, trieb Zeichnen und Meßkunst jc.
Schon als Jüngling besuchte er die vorzüglichsten Häfen des mit-
telländsschen Meeres und segelte mit den Engländern nach dev
Insel Island auf den Fischfang. In Portugal verheirathete ec
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Johann Peter_Schösser Guttenberg Kolumbus Bartholomäus_Diäz Christophero Christopb_Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Indiens Afrika Ostindien Ostin- Genua Colombo Portugal Island Portugal
Die Aegypter.
-b Aegypten liegt im nordöstlichen Afrika und heißt bei den Hebrä-
ern Mizräim/ Fast nie steigen Regenwolken an dem heitern Himmel
auf; dagegen empfängt das Land seine Bewässerung durch den befruch-
tenden Schlamm des Nils, der Aegypten von Süden nach Norden
durchströmt und regelmäßig im August über seine Ufer tritt. Der frucht-
barste Theil des Landes war das Delta zwischen den 7 Mündungen
Les Nils. Diese Gegend enthielt ausgezeichnete Weideplätze und viele
blühende Städte. Joseph wies hier seiner Familie das Land Gosen
zum Wohnsitze an. Wegen seiner Fruchtbarkeit hieß das alte Aegypten
die Kornkammer der übrigen Länder. Unter den zahlreichen Pflanzen
verdient besonders die Papyrusstaude genannt zu werden, aus deren
Fasern man das erste nach ihr benannte Schreibpapier bereitete. Die
zarten Fäden der Byssusstaude (Baumwolle?) lieferten die kostbar-
sten Zeuge, welche auch von den Vornehmsten außerhalb Aegyptens ge-
sucht wurden. Das ganze Land theilt man in Ober-, Mittel- und
Unter-Aegypten. In Ober-Aegypten lag die große Stadt Theben
(nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen griechischen Stadt) mit 100
Thoren, majestätischen Palästen, Tempeln und zahllosen Einwohnern.
Memphis war die Hauptstadt von Mittel-Aegypten, und in Unter-
Aegypten lag das berühmte Heliopolis (Sonnenstadt), wo später
Alexandria blühcte.
Das ägyptische Volk zerfiel in sieben Kasten (Stände). Die
erste und wichtigste war die Priesterkaste. Die Priester waren die
Erzieher und Räthe des Königs, die Richter, Aerzte, kurz die Gelehr-
ten des Landes. Dieser Kaste zunächst stand die der Krieger, aus
denen die Könige oder Pharaonen <d. i. Erhabenen) gewählt wur-
den. Die dritte Kaste machten die Gewcrbtreibenden (Handwerker und
Kaufleute) aus. Dann folgten die Ackerbauer, Schiffer, Dolmet-
scher und Hirten. Niemand durfte aus einer Kaste in die andere
übergehen. War z. B. der Vater Priester oder Soldat, so wußte auch
der Sohn wieder in diesen Stand treten, selbst wenn er weder Luft noch
Anlagen dazu hatte.
Mit Recht gehören die Aegyptcr unter die Hauptvölker der älte-
sten Geschichte. Sie waren am frühesten gebildet, besaßen Gesetze, trie-
den Ackerbau, befleißigten sich der Bildhauerei und der Feldmeßkunst,
wozu sie durch die Überschwemmungen des Nils veranlaßt wurden, fer-
ner der Astronomie indem sie die Zeit nach Sonnenjahren zu 365 Ta-
gen und 6 Stunden berechneten; ganz besonders aber haben sie sich
durch ihre Baudenkmäler der Nachwelt höchst merkwürdig gemacht. Die
Ueberreste der Obelisken, Pyramiden, der Katakomben und des Labyrinths
erregen noch jetzt Staunen und Bewunderung. Obelisken sind vier-
eckige Spitzsäulen, meistens aus rothem Granit gearbeitet. Sie haben
eine Höhe von 50 bis 180', sind 5 bis 23' breit und dienten wahr-
scheinlich als Sonnenzeiger, oder auch wegen der Hieroglyphen (Bilder-
schrift) die man an ihnen findet, als geschichtliche Denkmäler. Die Py-
ramiden in Mittel-Aegypten, deren Erbauer Cheops (1130 v. Chr.)
gewesen sein soll, sind spitze Gebäude aus übereinander geschichteten
Steinen, mthalten im Innern viele Gänge lind Kammern und dienten
vermuthlich zu Begräbnißhallen für die Könige. Die größte war wohl
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: August Joseph Schiffer
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Hebrä- Gosen Theben Memphis Heliopolis Alexandria
414
Während einer feierlichen Prozession zu Rom im I. 799
wurde der Papst Leo Iii- von mehreren übelgesinnten Römern
überfallen und gemißhandelt. Ec floh zu Karl d. Gr nach Pa-
derborn und bat ihn um Hülse. Karl führte ihn freundlich nach
Rom zurück und bestrafte die Empörer. Während er dort am
2ñ. Dez. 800 in der Peterskirche das Weihnachksfest feierte und
am Hochaltare kniet, um sein Gebet zu verrichten, trat plötzlich
der dankbare Papst hervor und setzte ihm eine goldene Krone auf.
Unter dem Schalle der Pauken, Tropeten und Posaunen rief ju-
belnd das Volk: „Karolo Augusto, dem von Gott gekrönten,
frommen, großen, friedebringenden Kaiser von Rom Leben und
Sieg!" Von da ab blieb der römische Kaisertitel eine Auszeich-
nung des deutschen Reichsoberhauptes.
Die Theile des großen Reiches durch christliche Bildung und
gute Regierung zu einem Ganzen zu verschmelzen, war sein eif-
rigstes Bemühen. Die Provinzen wurden nicht mehr durch mäch-
tige Herzoge, sondern durch Grafen, und die Grenzlande durch
Markgrafen verwaltet, die wieder unter der Aufsicht kaiserlicher
Sendgrafen standen. Karl d. Gr. war jedoch nicht bloß Regent,
Held und Eroberer, sondern er sorgte auch mit väterlicher Liebe für
das Wobl seiner Unterthanen. Er stiftete mehrere Schulen, ließ
Lehrer aus Italien iflib Griechenland kommen und besuchte oft
die Schule an seinem Hofe, um sich von der Fortschritten der
Schüler zu überzeugen Emst ließ er diese Jünglinge prüfen
und stellte die fleißigsten auf seine rechte, die faulen auf seine
linke Seite. Da zeigte §s sich, daß die letzteren meist die Söhne
vornehmer Eltern waren. Zuerst wandte er sich an die fleißigen,
aber armen Schüler und sprach: „Fahret in eurem bisherigen
Eifer fort, dann sollt ihr einst hohe Aemter von mir erhalten."
Darauf aber drohete er mit ernstem Angesichte den Trägen und
Unwissenden mit seinem Zorne und sprach: Ihr habt nichts Gu-
tes von mir zu hoffen, wenn ihr nicht durch den größten Fleiß
das Versäumte nachholet." In den Tagen des Friedens war seine
liebste Beschäftigung, sich Kenntnisse zu verschaffen und unter
seinem Volke zu verbreiten. Die gelehrtesten Männer der da-
maligen Zeit lebten an Karls Hole, und ein gelehrter Mönch,
Alkuin, besorgte die Erziehung der Prinzen. So oft der Kaiser
konnte, war er bei dem Unterrichte zugegen, las gute Bücher
und lernte noch in seinem Alter schreiben. Auch liebte er seine
Muttersprache, arbeitete selbst mit einem Gelehrten an einer
Sprachlehre und veranstaltete eine Sammlung deutscher Helden-
lieder. Leider ist von diesen Bestrebungen des großen Kaisers
nichts übrig geblieben, als die deutschen Namen, die er den Win-
den und Monaten gab. Mit ganzer Seele hing Karl am Chri-
stenthum, sorgte für gute Geistliche und und untersagte ihnen
Alles, was sich nicht mit der Würde ihres Amtes vereinigte. Auch
gründete ec viele Klöster und Kirchen und ließ zur Verherrlichung
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Extrahierte Personennamen: Leo_Iii- Leo Karl_d Karl Karl Karl Gott Karl_d Karl Karls Karl_am_Chri- Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Peterskirche Hochaltare Rom Italien Griechenland Karls
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als: Hein rich Refle von Richtenbrrg, Martin Truchseß von
Weyhausen, Johann von Tiefen, Friedrich von Meißen.
Friedrichs Nachfolger, der Markgraf Albrecht von Brandenburg
(seit 1310) wollte die Lehnshoheit Polens nicht anerkennen und führte
deshalb einen mebrjäbrigen Krieg. Inzwischen hatte die durch Luther
in Deutschland 1517 begonnene Reformation auch in Preußcneingang gefun-
den und nun legte Albrecht seine Hochmeisterwürde nieder und erhielt
im Frieden zu Krakau 1525 Ostpreußen als ein weltliches Herzogthum
von Polen zum Lehen.
Da bald nach dieser Zeit die herzogliche Würde von Preußen an
die Kurfürsten von Brandenburg übergeht, und in der Vereinigung bei-
der Länder der Grund zu der nachmaligen Größe des preußischen Staa-
tes gelegt wurde, so soll späterhin die Geschichte beider Länder vereint
erzählt werden.
§. 52.
Die wichtigsten Erfindungen im Fuittelalter.
Wenn die Schiffer im Alterthum und im Mittelalter auf
der See fuhren, so konnten sie ihren Lauf nur nach der Sonne
und den Sternen richten (§. 4.). Wenn aber der Himmel mit
Wolken bedeckt war, so wußten sie nicht, wo sie waren und wo-
hin sie fahren sollten. Daher waren sie genöthigt, immer an
den Küsten hinzufahren. Endlich erfand um 1300 Flavio Gioja^
ein Bürger zu Amalsi im Neapolitanischen, den Kompaß (Kdrfr.
1. Anh. V. tz. 10 4.». Mit Hülfe desselben konnte man nun
die weitesten Seefahrten unternehmen, und bald machte man in
Folge dessen die erstaunenswürdigsten Länderenldeckungen.
Die älteste Art Papier bereiteten die Aegyptier aus .
den Wurzeln der Papyrusstaude (tz. 3.), das jedoch von
dem unfrigen sehr verschieden war. Späterhin diente das zu
Pergamcs in Kleinasien erfundene Pergament, das aber theils
zu unbequem, theils zu kostspielig war, als gewöhnlichstes Schreib-
material. Fast eben so theuer kam das aus roher Baumwolle
verfertigte Papier, eine Erfindung der Chinesen, welche die Ara-
der mit nach Spanien gebracht hatten. Hier verfertigte man es
aus baumwollenen Lumpen, wodurch es schon wohlfeiler wurde.
Endlich versuchte es um 1300 ein Deutscher mit leinenen
Lumpen, aus denen es noch jetzt bereitet wird. In der neuesten
Zeit bedient man sich neben den leinenen Lumpen auch des Stro-
hes und anderer Stoffe zu Papier, formt es auch nicht bloß in
Bogen, sondern in endlosen Streifen (Maschinenpapier).
Das Schießpulver, eine Mischung von Salpeter, Schwe-
fel und Kohle, war zwar den Chinesen schon lange bekannt und
auch durch die Araber nach Europa gekommen, so daß es bereits
im 12. Jahrh, zum Sprengen des Gesteins in den Harzbergwer-
ken gebraucht wurde; aber zum Schießen war es nicht angewen-
det worden. Erst um 1354 kam der Franziskanermönch Bert-
hold Schwarz zu Freiburg in Baden zufällig darauf. Er be-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Martin_Truchseß_von
Weyhausen Johann_von_Tiefen Johann Friedrich_von_Meißen Friedrich Friedrichs Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Albrecht Albrecht Flavio_Gioja^
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Polens Deutschland Krakau Brandenburg Kleinasien Spanien Europa Harzbergwer- Freiburg Baden